Ausnageln

Es ist Donnerstag Nachmittag und ich komme nach der Arbeit im Büro voller Tatendrang zur Baustelle. Als kleine Hilfe für die Zimmerleute und andere nachfolgende Gewerke kann/darf ich mich nützlich machen, indem ich die alten Balken ‚ausnagele‘. Heißt: alle alten Nägel, Schrauben, Klemmen, … aus den Balken entfernen.
Ganz schön mühsam, aber wenn es hilft dass die Profis schneller voran kommen, lege ich mich gerne ins Zeug!
Ich bin ganz allein im großen Haus und fühle mich dabei richtig wohl. Nach zwei Stunden kann ich den Zimmermannshammer allerdings nicht mehr halten und begebe mich auf den Heimweg. Nicht ohne noch die weiteren Fortschritte zu bewundern, die sich Tag für Tag ergeben haben.
Die Zimmerer haben sich inzwischen an die historische Giebelwand gewagt. Leider sind hier etliche Stellen schadhaft, die saniert werden müssen. Mal sehen, wie aufwändig das wird, da sich der Plan dazu eigentlich täglich ändert.




Was für eine Arbeit! Ein Teilbereich des Giebelfachwerks ist ausgebaut und wird stückweise ersetzt und jedes Stück intaktes Holz soll wieder eingebaut werden. Wir sind sehr gespannt, wie das alles klappt, aber für die Zimmerer scheint alles machbar zu sein.



Auf der Südseite ist das Fachwerk inzwischen wieder in Schuss und wartet darauf, ausgemauert zu werden. Hier bedarf es (leider) wohl einer Freigabe durch das Denkmalamt, wenn wir mit modernen Wärmedämmsteinen arbeiten wollen. Mal sehen, wohin das wieder führt…
Zumindest macht das ganze Konstrukt jetzt wieder einen stabilen Eindruck, sodass unser Haus die nächsten 600 Jahre überdauern kann😉


Auch die fleißigen Maurer kommen gut voran. Inzwischen ist die Brandwand zum Nachbarhaus bis zum OG fertig und das Treppenhaus nimmt Gestalt an. Man kann richtig sehen, wie es einmal aussehen soll.
Im Anbau ist es überraschend hell nachdem die Schalung entfernt ist. Super!